30.03.23

boeses_Gemüse

Lektine- Ist Gemüse tatsächlich gefährlich?

Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Paprika, Erbsen usw. sollen mit dazu beitragen, dass wir unter Verdauungsproblemen leiden, an Rheuma und Gelenkbeschwerden erkranken oder es uns u.U. schwer fällt unser Übergewicht zu verlieren. So jedenfalls ist es in dem Buch von Dr. med. Steven R. Gundry - "Böses Gemüse" zu lesen, und spielt alle in die Karten die bei Gemüse immer schon die Nase gerümpft haben. Was ist tatsächlich dran an dieser Behauptung?

Lektine heißen die Störenfriede

Tatsächlich geht es um die in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthaltenen Lektine. Lektine zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind eine Art Protein, welches u.a. die Abwehrstoffe der Pflanzen gegen Fraßfeinde darstellen und daher findet man sie auch in den unterschiedlichsten Getreidesorten, Hülsenfrüchten und Gemüsesorten. in der Tat können einige Lektine, wie z.B. in rohen Hülsenfrüchten oder rohen grünen Bohnen dem Körper gesundheitliche Probleme bereiten. Aber mal ganz ehrlich, wer kommt denn schon auf die Idee rohe Hülsenfrüchte zu verzehren? Fact ist, dass ein großer Teil der Lektine durch Einweichen und Erhitzen zerstört werden und dadurch ihre gefährliche Wirkung weitgehend verlieren. Daher spielen die Lektine bei gekochten Hülsenfrüchten oder gekochte grüne Bohnen gar keine Rolle mehr.

Lektine unterschiedlicher Art

Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es immer mehr Menschen gibt, die unter Verdauungsbeschwerden leiden und schnell eine Glutenunverträglichkeit diagnostiziert wird. Doch nicht nur Gluten allein kann Probleme bereiten, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Im Getreide gibt es noch eine weitere Gruppe von Eiweißen, auf die ebenfalls unser Immunsystem reagiert. Sie heißen Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) und diese befinden sich sowohl im vollen Korn wie auch in geschälten Getreidekörnern und betrifft alle Getreidesorten.

Lektine richtig portionieren

Aber deshalb nun grundsätzlich auf alle Lebensmittel, die Lektine enthalten zu verzichten, ist auch nicht der "Weisheit letzter Schluss". Folgen wir dem Motto: "Die Dosis macht das Gift" und testen einfach unsere eigene Verträglichkeit aus, denn nicht jeder Mensch ist gleich empfindlich.