05.08.22

Was bedeutet der Süßhunger?
Durch die Aufnahme von Zucker aus einem Schokoriegel beispielsweise steigt der Blutzuckerspiegel an. Die Folge: Auch Insulin wird verstärkt ausgeschüttet. Insulin ist der Wegbereiter, der es der essenziellen Aminosäure Tryptophan ermöglicht, die Blut-Hirn-Schranke ungehindert zu passieren und ins Gehirn zu gelangen. Andere Aminosäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden, stellen eine direkte Konkurrenz zu Tryptophan dar und streben ebenso zur Blut-Hirn-Schranke. Ein erhöhter Insulinspiegel schleust jedoch alle anderen Aminosäuren, mit Ausnahme von Tryptophan, in die Muskelzellen.
Der Glücklichmacher
Doch wofür braucht das Gehirn Tryptophan? Im Gehirn wird Tag für Tag Serotonin, das "Wohlfühlhormon", produziert. Neben Magnesium, Mangan, Zink, Omega-3 Fettsäuren, B-Vitaminen und Vitamin C ist Tryptophan dabei der wichtigste Baustoff für Serotonin.
Tryptophan ist beispielsweise in Bananen, Datteln, Nüssen, Chia- und Hanfsamen enthalten. Omega-3 Fettsäuren findet man reichlich in Chia- und Hanfsamen, Wildkräutern, Walnüssen und kaltgepressten Lein-, Rapsöl. Auch die Vitamine und Mineralstoffe werden in großen Mengen über Obst und Gemüse abgedeckt.
Viel hilft nicht immer viel
Doch leider bedeutet ein hoher Tryptophangehalt im Gehirn nicht, dass auch automatisch viel Serotonin gebildet wird. Denn die Hirnzellen können Tryptophan nicht direkt nutzen, sondern müssen es erst noch umwandeln. Das bedarf einer gewissen Zeit und hängt von der Tageszeit, von Licht, Bewegung und Hormonen ab.