24.07.22

Ist Fruchtzucker gesund?
Doch da liegt auch schon der Irrtum begraben! Fruchtzucker finden wir bei Weitem nicht nur im Obst, sondern in vielen Lebensmitteln. So liefern zahlreiche Süßungsmittel, egal ob Haushaltszucker, Honig, Agavensirup oder Apfeldicksaft, massenweise Fruchtzucker - in unterschiedlich hohen Mengen. Aber auch in zahlreichen Fertigprodukten ist häufig Fruktose versteckt. Oder wer erwartet denn schon, das Wurst, Fertigsaucen, Pizzen, Salate, Müslis oder Brot mit Fruchtzucker aufgepäppelt werden?
Der Unterschied zwischen Glukose und Fruktose
Zucker ist nicht gleich Zucker, und jeder wird anders verstoffwechselt. Auf Glukose kann der Körper nur schwer verzichten. Glukose ist von größtem Wert für die Energiegewinnung in den Zellen. Auf Fruktose dagegen kann der Körper ohne weiteres verzichten. Ein Überangebot an Fruchtzucker bedeutet sogar vor allem Stress für die Organe. Fruktose kann zudem nur mit Hilfe von "Transporttaxis" in den Köper gelangen. Normale Fruktosemengen, die wir über Obst und Gemüse aufnehmen kann der Körper in der Regel problemlos verarbeiten. Kritisch wird es für den Körper erst, wenn er ständig mit großen Mengen an Fruktose bombardiert wird. Reichlich Softdrinks, Smoothies, Fruchtsäfte oder mit Fruktose angereicherte Fertigprodukte überfluten jedoch den Körper und belasten in erster Linie Darm und Leber.
Der direkte Weg zur Fettleber
Während die Glukose mithilfe des Hormons Insulin schnell aus dem Blut in die Zellen transportiert und dort zur Energiegewinnung bereitgestellt wird, bleibt der Fruktose dieser Weg versperrt. Fruktose, die im Blut ankommt, wandert auf direktem Weg zur Leber, wo sie größtenteils zu Fett umgebaut und gespeichert wird. Die Fettzellen in der Leber wachsen und wachsen und damit kommt man dem Krankheitsbild einer Fettleber näher.
Fruchtzucker macht hungrig
Wissenschaftler haben schon vor einiger Zeit festgestellt, dass Fruktose bei der Regulierung des Sättigungsgefühls beteiligt ist. Fruktose führt zu einem geringeren Sättigungsgefühl.
Das Hormon Leptin, das im Fettgewebe gespeichert wird, signalisiert dem Körper normalerweise, wann er satt ist. Sind ausreichend Fettreserven vorhanden, hemmt Leptin das Hungergefühl und dem Kopf das Signal "Es ist genügend Energie da. Ich brauche nichts zu essen". Tatsächlich weiß man jedoch heute, dass der Verzehr von Fruktose die Ausschüttung des Sättigungshormons Leptin blockiert, und es findet keine Übermittlung des Sättigungssignals an das Gehirn statt. Das hat zur Folge, dass wir hungrig bleiben.