25.11.24
Allergien und der Darm: Ist unser Mikrobiom der Schlüssel zur Immunbalance?
Der Darm als Zentrum des Immunsystems
Unser Darm ist weit mehr als ein Verdauungsorgan - er ist ein entscheidender Akteur unseres Immunsystem. Rund 70% der Immunzellen befinden sich im Darm. Diese "Darmflora", oder genauer gesagt das Mikrobiom, besteht aus Billionen von Mikroorganismen, die gemeinsam an der Abwehr von Krankheitserregern und der Regulation des Immunsystems arbeiten.
Ein gesundes Mikrobiom trägt dazu bei, dass unser Immunsystem zwischen harmlosen Stoffen wie Pollen und echten Gefahren wie Viren oder Bakterien unterscheidet. Ist die Darmflora jedoch außer Takt, kann diese Balance ins Wanken geraten. Das Immunsystem reagiert überempfindlich - und Allergien können die Folge sein.
Wie beeinflusst der Darm die Entstehung von Allergien?
1. Gestörte Darmflora: Eine unausgeglichene Darmflora, entsteht beispielsweise aufgrund der Einnahme von Antibiotika, schlechte Ernährung oder aber auch Stress. Das führt dazu, dass das Immunsystem auf eigentlich harmlose Stoffe über reagiert.
2. Durchlässiger Darm (Leaky Gut): Eine geschädigte Darmschleimhaut kann dazu führen, dass unvollständig verdaute Nahrungspartikel oder Schadstoffe in den Blutkreislauf gelangen. Diese Stoffe können das Immunsystem reizen und allergische Reaktionen auslösen.
3. Entzündungen im Darm: Chronische Entzündungen können das Immunsystem dauerhaft aktivieren und so die Wahrscheinlichkeit für Allergien erhöhen.
Die Rolle der Ernährung und Lebensweise
Die gute Nachricht: Ein gesunder Darm kann durch gezielte Maßnahmen gefördert werden.
- Probiotika und Präbiotika: Probiotika, wie sie in fermentierten Lebensmitteln, wie z.B. Joghurt, Sauerkraut, vorkommen, stärken die guten Bakterien im Darm. Präbiotika, wie Ballaststoffe aus Gemüse und Vollkornprodukten, dienen einigen Bakterienstämme als Nahrung.
- Vielseitige Ernährung: Eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln fördert die Vielfalt der Darmflora - das ist ein entscheidender Faktor für die Immunregulation.
- Stress reduzieren: Chronischer Stress kann das Mikrobiom negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation wirken unterstützend.