26.05.22

Bitterstoffe

Bitterstoffe in Lebensmitteln - gesund, aber unbeliebt!

Dabei könnte die Rückkehr zu den ursprünglichen Geschmacksstoffen nicht nur zu mehr Gesundheit, sondern auch zu einer schlankeren Taille führen.
Schon die Römer schätzten die Bitterstoffe als Lebenselixier, Stimulans und Heilmittel. In der ayurvedischen Ernährungslehre haben bittere Lebensmittel seit mehr als 3000 Jahren den Ruf, alle anderen Geschmacksrichtungen zu harmonisieren und die Gesundheit auszubalancieren. Auch Hildegard von Bingen verwendete für ihre Rezepturen und Rezepte heimische Kräuter mit bitterem Geschmack, die den Körper von innen reinigen sollten, indem sie die Schleimhaut des Verdauungstraktes aktivieren und dadurch beweglich und sauber halten.

Moderne Ernährung ohne Bitterstoffe!

Früher waren die Bitterstoffe im Getreide, in fast allen Gemüse- und in vielen Obstsorten enthalten und trugen unter anderem zur natürlichen Regulation des Appetits bei. Trotz dieses Wissens sind Bitterstoffe weitgehend aus der „zivilisatorischen“ Ernährung beinahe vollständig verschwunden. Bereits beim Anbau in der Landwirtschaft werden Bitterstoffe aus den Sorten herausgezüchtet und bei der Nahrungsmittelherstellung wird der letzte verbliebene Rest auch noch raus geholt. Der Verlust der Bitterstoffe in den Nahrungsmitteln hat dazu beigetragen dass unsere Geschmacksnerven längst verkümmert sind und das Verlangen nach milden, süßen Nahrungsmitteln ständig wächst.

Wie gesund sind Bitterstoffe für den Körper?

Dabei sind Bitterstoffe unbedingt notwendig für einen gesunden Stoffwechsel. Durch ihren intensiven Geschmack sind die Bitterstoffe dafür verantwortlich, dass Speichel- und Verdauungssäfte rasch einsetzen. Das Sättigungsgefühl wird somit beschleunigt und wir fühlen uns schneller satt. Darüber hinaus aktivieren die Bitterstoffe die Verdauungsdrüsen wie Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, wodurch die Verdauung schneller und vollständiger abläuft. Bitterstoffe reduzieren das Süßverlangen!
Ohne die bittere Verdauungsanregung wird der Darm träge. Es entsteht eine Fehlbesiedlung der Darmflora, die unter anderem zu bauchbetontem Übergewicht führt. Der Körper entwickelt den bekannten „Rettungsring“ um seine Immunabwehr durch die vermehrte Produktion von Leptin, einem Hormon des Fettgewebes, zu stärken. Ist die Darmflora dagegen in Ordnung, werden auch die Fettansammlungen im Bauchbereich überflüssig und langsam wieder abgebaut.

Natürliche Bitterstoffe in Lebensmitteln- wo sind sie enthalten?

In der Natur finden wir eine große Zahl an Pflanzen mit einem unterschiedlichen Gehalt an Bitterstoffen. Der stärkste pflanzliche Bitterstoff Amarogentin wird aus Enzian gewonnen.
Leider nehmen, trotz des hohen Stellenwertes, den die gesunde Ernährung bei vielen Menschen besitzt, in den westlichen Industrienationen die meisten nicht nicht genügend Vitalstoffen und v.a. an Bitterstoffen mit der Nahrung auf.

Tipps zur Steigerung des Bitterstoffgehalts in der Ernährung:

  • häufig Gemüse und Salat (Radicchio, Chicorée, Rucola , Artischocken, Endiviensalat in der täglichen Ernährung einsetzen
  •  öfter bitterstoffhaltige Obstsorten verwenden, wie Grapefruits, Orangen, Zitronen, Pampelmuse
  •  beim Zubereiten von Speisen nicht auf Gewürze, insbesondere Ingwer, Galgant, Pfeffer, Kümmel,Senf, Kardamon verzichten
  • Salat und Gemüse mit frischen Kräutern (Thymian, Majoran, Liebstöckel, Rosmarin) und Wildkräuter (Sauerampfer, Portulak, Löwenzahn u.v.m) anreichern
  •  Öfter mal Grüner Tee oder Rotbuschtee verwenden

Da die Bitterstoffe der Pflanzenteile in Wasser gut in Lösung gehen, kommen sie in einem Heilkräutertee voll zur Geltung. Chemisch betrachtet sind Bitterstoffe aber eine flüchtige Angelegenheit: Sprudelndes Kochen macht ihnen den Garaus. Deshalb ist bei vielen Pflanzen 70 Grad warmes Wasser schon ausreichend, mit dem man den Tee kurz überbrüht und ihn dann etwa fünf bis zehn Minuten ziehen lässt. Manche Blätter kann man sogar in kaltem Wasser über acht bis zehn Stunden ansetzen.

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